von Kevin Zocher

Am vergangenen Wochenende hat sich der ganze Verein auf optimalste Weise auf die neue Saison vorbereitet. Während Praktikant Jon mit den Kaderspielern Glen, Michi und Philipp noch im Trainingslager in Osterburg weilte, ereignete sich auch in der Kultarena ein ereignisreiches Trainingswochenende. Durch unsere deutschlandweiten Kontakte über Startrainer Gerli, die sogar bis nach Leipzig reichen, konnten unsere Otter in den Genuss eines der vielleicht besten und intensivsten Trainings Deutschlands kommen.

Vom LTTV Leutzscher Füchse, dem Aushängeschild der Leipziger Tischtennis-Community, kamen übers Wochenende sowohl Trainer Max Schreiner, als auch Zweitliga-Spitzenspielerin Huong Do Thi und Nachwuchshoffnung in der Sachsenliga Nils Görke, in unsere heißgeliebte Kultarena. Max trainiert die Zweitliga-Mannschaft der Damen, in der Huong im oberen Paarkreuz spielt. Sowohl auf dem Papier als auch persönlich konnte Max uns mit seiner A-Lizenz und seiner unheimlich positiven und motivierenden Art vollends überzeugen und so einige versteckte Talente in unserem Spiel wecken. Eine Tischtennisspielerin wie Huong konnten wir in unserer Halle bisher noch nicht begrüßen. Wer kann schon sagen, dass er mit einer Deutschen Meisterin trainiert hat, die dazu auch noch voll sympathisch ist? Diesen Titel hat Huong nämlich 2018 im Doppel gemeinsam mit der deutschen Spitzenspielerin Sabine Winter gewonnen! Auch Sparringspartner Nils konnte uns mit seinen 17 Jahren und seiner dabei sehr hohen Spielqualität sowie lockeren Art begeistern.

Es standen am Samstag und am Sonntag jeweils zwei Einheiten auf dem Programm. Die erste Einheit mit dem Thema „Ballsicherheit“ hat dabei schon die meisten Otter nahezu zerstört. Denn Ballsicherheit war hier nur ein Codewort für Beinarbeit. Nachdem von 10 bis 12:30 Uhr intensiv trainiert wurde, retteten wir Hobbysportler uns sichtlich erledigt, aber auch durchströmt von diversen Glückshormonen, in die wohlverdiente Mittagspause. Neben kühlen Getränken genossen wir den Verzehr selbstgemachter Salate und Würstchen vom Grill sowie Hühnchen im Mexiko-Style. Hierfür nochmal ein großes Dankeschön an Marc für das Hühnchen und an Matze und Fabi für die Salate. Fabi? Ja, auch Fabi aus Hamburg und Olaf, der mittlerweile in Brandenburg spielt, haben an unserem Trainingslager teilgenommen. Auch Neuzugang Ilker aus Augsburg war bei allen 4 Einheiten am Start. Denn bei uns gilt: EINMAL OTTER, IMMER OTTER, Hey, Hey… Ok, lassen wir das mit dem Singen.

In der zweiten Einheit stand „Topspin auf Unterschnitt“ auf dem Programm. Auch hier gab uns das Trainerteam aus Leipzig wertvolle Übungen, Tipps und Korrekturen mit auf den Weg. Auch Gerli, der mal Trainer mal Trainierender war, half allen Akteuren mit seinem Wissen über die Schwächen und Baustellen der Vereinskameraden. Nachdem wir Otter auch die zweite Einheit von 14 bis 16:30 Uhr durchzogen, waren Krämpfe und Schmerzen die logische Konsequenz. Aber manchmal muss man eben auch dahingehen, wo es wehtut. Manch ein Otter musste sogar kurz vor Ende der zweiten Einheit den Trainingstag für sich abbrechen. Trainer Max war damit voll einverstanden und kommentierte mit den Worten: „Wenn jemand vorher aufhören muss, dann weiß ich, dass er wirklich an seine Grenzen gegangen ist:“ Recht hat er!

Auch am Abendprogramm beteiligten sich unsere sympathischen Gäste aus Leipzig. Wir grillten, tranken isotonische Getränke zur Stärkung der geschundenen Körper – auch der Mexikaner im Otter-Style durfte nicht fehlen. Außerdem hatten wir großartige Gespräche über die geleisteten Trainingsstunden, Tischtennis im Allgemeinen, Gott und die Welt und auch sonst wurde viel gelacht. Unsere Showotter Robert und Olaf konnten es nicht lassen, ihre Jahrmarktkünste vorzuführen. Während Robert seine bunten leuchtenden Bälle jonglierte (das sieht schon echt cool aus), verwirrte Olaf unsere Gäste gekonnt mit Kartentricks und Streichholzillusionen. Während so eine Otterparty für gewöhnlich auch schon mal in die frühen Morgenstunden andauern kann, war dieses Mal um 22 Uhr Zapfenstreich. Keiner konnte sich mehr richtig bewegen und am Sonntag ging das Training weiter. Wir können also auch vernünftig sein!

Am Sonntag um 10 Uhr stand dann die nächste Einheit auf dem Programm. Von Muskelkater geplagt, konnten wir im Gegensatz zum Vortag bei „Aufschlag – Rückschlag“ ein bisschen aktiv entspannen. Anstrengend war es trotzdem. Vor allem Huy konnte hierbei begeistern, der Aufschlagfinten nach einmaligem Zeigen durch Trainer Max plötzlich perfekt beherrschte. Die Begeisterung für unseren jungen Linkshänder brachte Max in allen 4 Einheiten immer wieder zum Ausdruck. Es kamen sogar Vergleiche zu Bundesligaspieler Fan Bo Meng auf. Wenn das mal kein Kompliment ist! Also schön weitermachen Huy, vielleicht wirst du ja doch noch Weltmeister.

Nach einer erneuten Mittagspause kam es zum letzten Trainingsshowdown in der Kultarena. Im Bereich „Spielsituationen“ gingen wir wahrlich über unsere Grenzen hinaus. Die Beinarbeit ließ nur bedingt nach, auch wenn einige kurz vor dem Umfallen waren. „Cheffe“ Christoph hat sich eine ganz besondere Lehrstunde abgeholt. Er wollte unbedingt gegen Huong einen Satz spielen, welcher gefilmt werden sollte. Sie spielten sogar 3 Sätze, die allerdings so schnell vergingen (2:11, 2:11, 3:11), dass keiner rechtzeitig zum Filmen kam. Auch am Kaisertisch versuchten die Leute natürlich Huong zu besiegen. Während die Landesligaotter nicht wirklich eine Chance hatten, schaffte es unser Stadtklasse-Gigant Torsten Huong ihre einzige Niederlage in der Kultarena zuzufügen. Den Stadtklasseschupf ist man in der zweiten Bundesliga vielleicht auch einfach nicht gewohnt. Nach letzten Balleimerstationen und ausgespielten Sätzen war dann endgültig Feierabend. Die Stabilitätsübungen fielen am Ende des zweiten Tages aus, da kaum noch einer geradestehen konnte.

Wir können stolz auf unseren Einsatz am Wochenende sein. Mit dieser Intensität kann jedes Punktspiel gewonnen werden. Ein großes Dankeschön an das hervorragende Trainerteam aus Leipzig darf natürlich auch nicht fehlen. Otter und Füchse scheinen eine großartige Kombination zu sein! Abschließend kann man sich nur den Worten von Max anschließen: „Hoffentlich bis spätestens zum nächsten Jahr“!

Wir wünschen allen Füchsen und Ottern eine gesunde, coronafreie und hoffentlich vollständige Saison. Top vorbereitet sind wir dafür auf jeden Fall!